Die potentielle Verlagerung des Evangelischen Gemeindehauses bringt neue Möglichkeiten und Potentiale, zusammen mit einem neuen Gemeindehaus eine klare, repräsentative und lebendige Ortsmitte für Auenstein zu schaffen. Momentan mangelt es Auenstein an einer klaren Ortsmitte, da sich die meisten belebenden Nutzungen entlang der Hauptstraße befinden. Durch den Abriss einiger Gebäude im unmittelbaren Bereich der Kirche, ergibt sich nun die einmalige Chance einer umfassenden Aufwertung des Kirchenumfeldes und damit einhergehend der Etablierung einer neuen Dorfmitte.
Die neue Dorfmitte bildet das Herzstück zwischen der Grünanlage des Friedhofs im Norden und dem Dorfkern im Süden. An dieser Schnittstelle entlang der Kirchgasse gruppieren sich belebende Nutzungen wie das neue Gemeindehaus im Westen, Gasthof Krone im Süden, die Kirche im Osten und ein neuer Dorfladen-/ Café im Norden. Ein neuer attraktiver Eingangsbereich für den Friedhof wird an den „Kirchplatz“ geholt und ermöglicht eine direkte barrierearme Wegeverbindung zwischen Kirche und Friedhof. Den Mittelpunkt dieses Ensembles bildet der „Kirchplatz“ als neue identitätsstiftende Dorfmitte mit hoher Aufenthaltsqualität und als Treffpunkt und Kommunikationsort für alle Generationen in Auenstein.
Der Entréebereich des Friedhofs und die „Dorfwiese“ bilden das nördliche Ende einer Abfolge von unterschiedlichen Platzflächen mit spezifischen und vielseitigen Qualitäten. Von dem „Gasthof“ südlich des Gemeindehauses mit Außenbestuhlung der Gaststätte Krone, über eine zum Verweilen einladende Treppenanlage zu dem multifunktionalen „Kirchplatz“, gelangt man schließlich über die verkehrsberuhigte Kirchgasse mit einem ruhigen und idyllischen „Kirchhof“ nördlich der Kirche zu dem großzügigen Auftakt des Friedhofs. Während die Kirchgasse, welche die Dorfmitte umschließt und gleichzeitig Teil der identitätsstiftenden Mitte wird, im Norden und Süden noch befahrbar ist, soll der Kirchplatz zwischen Gemeindehaus und Kirche autofrei bleiben um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Neben dem Gemeindehaus wurde ein Neubau in nördlicher Blickrichtung der Kirchgasse mit einem potentiellen Dorfladen-/ Café und einer Wohnung im OG zur Belebung des Kirchplatzes untergebracht. Das Gemeindehaus bildet eine qualitätsvolle Platzkante zur westlichen Seite des Kirchplatzes und verdeckt gleichzeitig die undefinierten rückwärtigen Bereiche und Gebäudewände. Das Gebäude funktioniert als Gelenk zwischen der Kirchgasse im Norden, dem „Kirchplatz“ im Westen und „Gasthof“ im Süden. Durch die kleinteilige eingeschossige Bebauung mit Satteldach fügt sich der Neubau natürlich in das städtebauliche Gefüge ein und bildet zu unterschiedlichen Seiten Adressen aus. Die Frontseite des Gemeindehauses interagiert mit dem „Kirchplatz“ und öffnet sich großzügig durch bodentiefe, öffenbare Fensterfronten zu dem Platz.
Leistungen: 1. Platz, Mehrfachbeauftragung
Auftraggeber: Gemeinde Ilsfeld
Planungszeitraum: 2023
Plangebietsgröße: ca. 1 ha
In Zusammenarbeit mit: GDLA Gornik Denkel Landschaftsarchitektur