Gegenstand dieses Projektes im Hamburger Bezirk Altona ist ein zentraler Stadtbereich, der durch eine Verlagerung des Fernbahnhofs Altona nach Norden und damit von der Konversion ehemaliger Gleisanlagen des Bahnhofes Altona und der Holsten Brauerei sowie weiterer gewerblicher Flächen geprägt ist. Nach der Hafencity ist dies mit knapp 30ha innerstädtischer Entwicklungsfläche das zweitgrößte städtebauliche Projekt Hamburgs. Mit diesen Flächen besteht die Chance, die durch die Bahntrassen zerschnittenen Quartiere des Hamburger Westens zusammen wachsen zu lassen.
Die frei werdenden Bahn- und Gewerbeflächen sollen nicht einfach von ihren Rändern her zuwachsen, sondern es soll ein eigenständiges Viertel entwickelt werden, welches sich mit drei klaren Quartieren um einen zentralen Park anordnet. Diese starke, ablesbare, städtebauliche Figur ermöglicht zudem eine Realisierung in verschiedenen Phasen, die auf der Verfügbarkeit der Grundstücke basiert.
Für den gesamten Stadtteil Altona können über das Freiraumsystem, neben der Schaffung dringend benötigter Freizeit- und Erholungsflächen, bislang blockierte Wegeverbindungen in Ost-West- und Nord-Südrichtung realisiert werden. Der zentrale Nord-Süd-Freiraumstrang verlängert die bedeutende städtebauliche Achse vom so genannten Altonaer Balkon über den „alten“ Bahnhof Altona hinaus bis zum geplanten neuen Fernbahnhof Diebsteich. Der Grünstrang schließt nicht nur eine Lücke im Grünsystem der Stadt Hamburg, sondern schafft ein differenziertes und abwechslungsreiches Naherholungsangebot – auch durch die Integration und Transformation der prägenden denkmalgeschützten Güterabfertigungshallen im Herzen des Gebiets.
MESS gewann hierfür im Zuge der Internationalen Architekturolympiade 2006 zusammen mit ASTOC Architects & Planners den ersten Preis für den Untersuchungsbereich und die Silbermedaille im Bereich Städtebau. Auf der Basis der anschließend beauftragten Vorstudie wurde im Jahr 2010 ein internationaler Realisierungswettbewerb ausgelobt. Das Projekt befindet sich mittlerweile in der Realisierung.
Leistungen:
Städtebaulicher Entwurf, Vorstudie
Auftraggeber: Freie- und Hansestadt Hamburg,
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Planungszeitraum: 2006 - 2009
Plangebietsgröße: Insgesamt 28,5 ha, Einzelquartiere von 5-16ha
In Zusammenarbeit mit:
ASTOC Architects & Planners Köln,
WES Landschaftsarchitekten, Hamburg