Die Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen sieht sich wie viele deutsche Hochschulen mit veränderten demographischen, finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen für Lehre- und Forschung konfrontiert. Diese Veränderungen beinhalten auch neue Flächeanforderungen, die sich nur teilweise in den bestehenden baulichen Strukturen abbilden lassen. Ein Umstand, der die JLU dazu bewegt hat sich mit einem konkurrierenden Testplanungsverfahren Gedanken zu ihrer weiteren strategischen und baulichen Entwicklung zu machen.
Eine der zentralen Fragen, die mit dem Testplanungsverfahren beantwortet werden sollen, ist die künftige räumliche Ausrichtung der Universität, die an mehreren Standorten über das gesamte Stadtgebiet verteilt ist. Ein wichtiges Bestreben der Universität ist es, den Einrichtungen der Hochschule im Stadtbild eine stärkere Präsenz zu verleihen und sie besser in der Stadt zu vernetzen.
Dazu wurde ein übergreifendes strategisches Konzept für alle Standorte erarbeitet, das eine sinnvolle synergetische Bündelung der universitären Einrichtungen in funktionalen Einheiten vorsieht.
Für die einzelnen Einheiten wurden ihrem Charakter entsprechend spezifische räumliche und programmatische Profile herausgearbeitet und in städtebauliche Konzepte überführt, die auch zu erwartende künftige Flächenbedarfe abbilden. Die jeweiligen Campustypen werden baulich und funktional weiterentwickelt und mit dem Stadtkörper sowie weiteren Campusstandorten vernetzt.
Kernelement dieser Vernetzung ist eine neu geschaffene Buslinie mit parallelem Rad- und Fußweg. Diese steuert in Form eines Ringsystems alle universitären Einrichtungen, wichtige Umsteigeorte und zahlreiche zentrale städtische Orte, Einrichtungen und Wohnlagen an.
Leistungen: Testplanungsverfahren
Auftraggeber: Justus-Liebig-Universität Gießen
Planungszeitraum: 10.2007 - 02.2008
Plangebietsgröße: 130ha
In Zusammenarbeit mit:
ASTOC Architects & Planners, Köln
Gießen: Justus-Liebig-Universität
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