Zweibrücken: Canadasiedlung

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Die Canada-Siedlung, ein Relikt der US Streitkräfte und momentan durch eine Genossenschaft betrieben, ist in ihrem jetzigen Zustand geprägt von ca. 50% Leerstand, aber auch durch großzügige Grünflächen, eine homogene Baustruktur und ein solides Erschließungssystem. Die Siedlung ist eine deutliche städtebauliche Einheit - eine Welt für sich - mit einem für Zweibrücken einmaligen Charakter, der bei entsprechender Pflege große Potenziale für ein Wohnumfeld von hoher Qualität in sich trägt.

Ihre Lage zwischen Innenstadt und Flughafen, in Nähe zu Wald, Wiesen, Fasanerie sowie der schnelle Autobahnanschluss sind gute Voraussetzungen, die Siedlung als Wohnstandort weiter zu entwickeln. Gebäude und Infrastruktur befinden sich durch die hohe Leerstandsquote in unterschiedlich sanierungsbedürftigem Zustand. Doch gerade wegen ihrer Struktur und der Leerstände ist die Siedlung ein Möglichkeitenraum mit vielen Chancen, Optionen, Herausforderungen und Aufgaben. Die Freiräume, die sich in der Siedlung bieten, lassen Raum für innovative Konzepte!
Eine nachhaltige Aufwertung des Wohnumfeldes wird durch gezielte Pflege und Weiterentwicklung des vorhandenen Charakters betrieben - auf Grundlage einheitlicher Gestaltungsvorgaben. Der unverwechselbare Siedlungscharakter wird als besondere Qualität für ein attraktives und einmaliges Wohnangebot kultiviert - nicht nur als Reminiszenz an die Vergangenheit, sondern als zukunftsgerichtetes Alleinstellungsmerkmal.

Hierzu wurde ein stimmiger Baukasten aus strategischen, flankierenden Maßnahmen, sowie aus Bausteinen zur Gestaltung von Straßenräumen, Freiräumen und Bauten entwickelt, die den Charakter der Siedlung aufnehmen und behutsam entwickeln. Die Gestaltungsbausteine wecken Assoziationen an Canada - ein Vielfätiges Ganzes entsteht.

Um eine stabile soziale Durchmischung und lebensabschnittabhängige Wohnangebote zu ermöglichen, ist im Zuge von Neu- und Umbauten eine Diversifizierung des Wohnraums anzustreben. Die Siedlung wird hierzu in Entwicklungsfelder zoniert und mit unterschiedlichen Schwerpunkten entwickelt. Grundlage für die Zonierung sind vor allem Zustand und Auslastung der Gebäude und der Infrastruktur sowie die aktuelle Marktlage. So ist es möglich, unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und dauerhaft in der Siedlung zu halten. Dazu gehört auch die Überlegung, in einzelnen Bereichen, durch Veräußerung an Dritte, Wohneigentum zu ermöglichen.
Die einzelnen Entwicklungsfelder bilden ein stabiles aber auch variables Grundgerüst. Dies erleichtert eine zielgenaue, zeitlich gestaffelte Planung, Umsetzung und Vermarktung. Investitionen erfolgen schrittweise. So lassen sich schnell sichtbare Erfolge erzielen und Impulse setzen.

Leistungen: Studie, Testentwurf
Auftraggeber: GeWoBau GmbH Zweibrücken, Gesellschaft für Wohnen und Bauen
Planungszeitraum: 05.2011 - 06.2011

Plangebietsgröße: ca. 12,5ha, Neubaufläche ca. 3,5ha
In Zusammenarbeit mit:
BauEins Architekten, Kaiserslautern

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