Hessens Nischen aktivieren

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Hessen befindet sich in einem Transformationsprozess. Deutlich wird dies unter anderem durch die divergente Bevölkerungsentwicklung. Während Teile des Landes Bevölkerungszuwachs verzeichnen, kämpfen andere Regionen gegen die Abwanderung ihrer Bürger. Gleichzeitig verändert sich die demografische Struktur. In allen Regionen Hessens ist zukünftig mit einer älteren, vielfältigeren Gesellschaft zu rechnen. Auch die ökonomischen Bedingungen haben sich geändert. Unternehmen sind heute stärker von globalen Mechanismen abhängig. Verändertes Einkaufs- und Konsumverhalten der Bürger stellt Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen. Nicht selten reißt die Schließung von Betrieben und Läden Löcher in das Siedlungsgefüge, die nur schwer geschlossen werden können.

Die Veränderung in Bevölkerung und Wirtschaft nimmt zwangsläufig Einfluss auf die Immobilienmärkte. Dies gilt für Büro-, Gewerbe-, Wohn- und Einzelhandelsflächen aber auch für besondere Anlagen wie Dorfgemeinschaftshäuser, Schulen und Schwimmbäder. Vielerorts werden Gebäude und Freiflächen aufgelassen und nicht oder nur teilweise von neuen Nutzern in Anspruch genommen. Oft unterbleibt eine weitere Investition. Im Falle der Wiedernutzung werden die Objekte meist in kleinere Einheiten unterteilt und an Interessenten vermietet, deren Ansprüche geringer sind, die sich in einer alternativen Immobilie wohler fühlen oder die kein anderes Mietobjekt finden können. In Bahngebäuden, Gewerbehallen, Scheunen und Wohnhäusern entstehen so Nischen für spezifischen Nutzergruppen wie Existenzgründer, Vereine, Private, zivilgesellschaftliche Initiativen und Künstler. Nischennutzungen können dauerhaft oder rein temporär angelegt sein. Zwischennutzungen werden angestrebt, wenn Entwicklungsperspektiven unklar sind, Gebäude oder Flächen zunächst für die Zukunft „gespeichert“ werden sollen. Tritt in der Zukunft Bedarf auf, dem die Kommunen Priorität einräumen, kann das Gebiet nach Beendigung der Zwischennutzung entsprechend entwickelt werden. „Nischennutzung“ bezieht sich daher nicht nur auf die Art der Nutzung und ihr gebautes Umfeld, sondern kann auch eine zeitliche Komponente haben. Die Studie analysiert Nischennutzungen, identifiziert Potenziale, Hemmnisse und Herangehensweisen sowie rechtliche Rahmenbedingungen.

Leistungen: Studie
Auftraggeber: HA Hessen Agentur GmbH
Planungszeitraum: 2008
Untersuchungsraum: Hessen
In Zusammenarbeit mit:
studio uc - Klaus Overmeyer, Berlin

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