Die Ortsgemeinde Reichweiler hat mit den typischen Problemen kleiner Gemeinden in strukturschwachen Regionen zu kämpfen: Rückgang der Einwohnerzahl, Alterung der Bewohnerschaft, Verlust von Einrichtungen und Funktionen und dementsprechend erste Leerstände und finanziell eingeschränkte Handlungsfähigkeit. Früher landwirtschaftlich geprägt, ist Reichweiler heute ein reiner Wohnstandort.
Mit der Schließung des zentralen Gasthofes ist gleichzeitig die kulturelle und gesellschaftliche Mitte verloren gegangen, Veranstaltungen finden nicht mehr oder auswärts statt. Daher soll zum einen in der ehemaligen Schule ein neues Dorfgemeinschaftshaus entstehen, zum anderen soll die Bevölkerung besser in Entwicklungen integriert werden und ein aktiveres Zusammenleben gefördert werden. Parallel soll eine Strategie entwickelt werden, wie der Ort zukünftig mit den geänderten Rahmenbedingungen umgehen kann und geprüft werden, welche Möglichkeiten für eine klare und verbesserte Profilierung Reichweilers bestehen.
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, wird eine zweigleisige Strategie entwickelt. Diese gliedert sich in baulich-räumliche, so genannte „harte Maßnahmen“ und in die gemeinschaftsbildenden, profilschärfenden „weichen Maßnahmen“. Ein Erfolg hängt neben der Finanzierbarkeit essentiell von der Akzeptanz innerhalb der Bürgerschaft ab. Gerade die Bereitschaft, gemeinnützige Arbeiten und Aufgaben zu übernehmen, wird als ein wichtiger Faktor des zukünftigen Zusammenlebens sein. Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Ideen und Ansätzen wird in Zukunft ebenso eine wichtige Rolle spielen, wie die Kultivierung bestimmten Traditionen.
Reichweiler: Dorfentwicklungskonzept
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